Wir sind alle ein bisschen ehrgeizig. Wir wollen es gut machen. Wir wollen, dass man positiv über uns spricht. Wir üben und feilen an der Gesangs- und Jodeltechnik, an der Interpretation und am Ausdruck. Wir wollen, dass ein aufmerksames Publikum unsere Darbietungen lobt, und vor allem, dass die Juroren unsere Wettbewerbsvorträge wohlwollend beurteilen. Das ist gut so, für die Qualität unseres Kulturgutes und wahrscheinlich auch ein bisschen für unser Ego. Das ist die Pflicht. Wir tun sie gerne, wir tun sie mit Eifer und wir tun sie mit Inbrunst.
Und wir tun sie, weil es neben der Pflicht auch eine Kür gibt. Eine Kür, bei der es nicht um Verstand und Fachwissen, sondern um die Herzen geht, die Herzen des Publikums und viel mehr noch um
unsere Eigenen. Wir kommen zusammen, um schöne, fröhliche und gesellige Stunden zu verbringen. Und genau das gelingt uns, wenn wir diese Stunden füllen mit schönen, ernsten und lustigen Liedern.
Das sind nicht nur orthodoxe, wettbewerbstaugliche Jodellieder, sondern auch mal weniger seriöse, vielleicht etwas schräge oder gar fremde. Aber immer singen wir diese Lieder von Herzen und aus
Freude am geselligen Miteinander. Das ist der Kern unseres Tuns, unser Produkt quasi, für das wir stehen, beim Publikum, und hoffentlich auch beim potentiellen Nachwuchs.
Mit herzlichen Grüssen und einem fröhlichen Jutz
Beni Keller
Wald, 14. Juni 2018