Zugegeben, es sind schon ein paar Jahre her, seit ich das letzte Mal an einem Jodelabend auf der Altrüti war. Umso mehr freute ich mich diesmal, zumal das Programm einiges versprach und die Altrüti als Festort mit vielen Erinnerungen verbunden ist.
Als Gastformation war das Thurgauer Sextett klancanto eingeladen, die Nachfolgeformation der Jodlerfamilie Rüegge. Dieses Chörli bewegte sich zwsichen sehr traditionellen Liedern wie der Chilbi
von Adolf Stähli und dem überhaupt nicht traditionellen Beiss nicht gleich in jeden Apfel, einem Schlager von Wencke Myhre aus den Sechzigerjahren. Ebenfalls im Programm hatten sie den weniger
traditionellen Siloballe-Blues, komponiert vom punkto Tradition kaum auzuzweifelnden Dölf Mettler.
Die Gossauer selbst präsentierten sich als Vollchor, sowie in verschiedenen Teil- und Kleinformatioen. Auch sie boten ein breites und buntes Repertoir. Mit dem frechen Song Ich grüße alle und den
Rest der Welt der Spider Murphy Gang bewegten sie sich noch etwas weiter weg vom Epizentrum der Joldertradition, als ihre Thurgauer Gäste. Und sie bekamen recht: Dem Publikum gefiel's, es fühlte
sich unterhalten. Zur Unterhaltung beigetragen hat auch die Instrumenatlformation der Chorleiterin Regula Brunner, einem Geigen- und Klaviertrio, bestehend aus ihr selbst und ihren Söhnen Lukas
und Simon.
Die Darbietungen des Abends lagen durchwegs auf einem hohen Niveau. Ein Jodlerabend ist jedoch nicht nur Konzert, sondern vor allem auch Unterhaltung. Und auch diesbezüglich haben alle
Darbietungen gepunktet. Besondere Erwähnung verdient allerdings auch die Unterhaltung zwischen den Darbietungen, nämlich die Moderation durch einen klubeigenen Komiker/Moderator. Ein Glück für
einen Klub, der auch diesen Aspekt mit "eigenem Personal" perfekt abdecken kann.
23. April 2017 von Beni Keller