Die Wiesenberger im Programm zu haben ist natürlich der Reisser schlechthin. Und dieser Trumpf stach tatsächlich: Die Chesslete der Pfäffiker war bereits Tage vor der Durchführung ausverkauft. Und die Chesslete, obwohl erst zum zweiten Mal durchgeführt, fühlt sich schon fast an wie en Klassier in der Oberländer Jodelszene.
Der Abend wurde eröffnet durch das Ländlertrio "Holdrio". Dieser urchig-lüpfigen Formation gelang es, während der Pausen das Publikum in Stimmung und nach dem Konzert im Saal und auf dem Parkett
zu halten.
Die Pfäffiker boten eine abwechslungsreiche Folge von Lieder: Klassiker, aber auch weniger Bekanntes sowie zwei Lieder ihres Klubdirigenten Ruedi Roth. Eines davon ("Es tönt jetzt für dii") wurde
begleitet durch den Klang eines Marimbaphons, das durch den 2. Tenor Samuel Heer gekonnt zum Tönen gebracht wurde. Selbstverständlich musste Sämi anschliessend noch ein Marimba-Solo zum Besten
geben.
Die Wiesenberger zu kommentieren ist fast so schwierig wie eigentlich unnötig. Sie kamen, wurden gesehen und siegten. Dass sie wohl der bekannteste Jodelchor der Schweiz sind, verdanken sie nicht
nur ihrer musikalischen Qualität und ihrer Experimetierfreudigkeit, sondern auch dem hohen Unterhaltungswert. Und dass sie ihre Heimreise erst um 3 in der Frühe antraten, zeigt, dass es ihnen
offensichtich sehr wohl war im Chesselhus.
Das gemeinsame Schlusslied der beiden Chöre wurde bei Kerzenlicht im abgedunkelten Saal vorgetragen und rundete das schöne Konzert stimmungsvoll ab. So genossen wir einen Abend, der ebenso
hochstehend wie ungezwungen verlief. Einen wesentlich Beitrag zu dieser Wahrnehmung lieferte die sympatische Moderatorin Chrigi Urech, die mit der optimalen Mischung zwischen Profesioanlität und
Unbekümmertkeit sehr gekonnt durch den Abend führte. Bravo.
04. März 2017 von Beni Keller